‘Island genießt die Krise’, so titelte vor einigen Tagen Spiegel Online, blieb den Beweis dafür im nachfolgenden Artikel aus meiner Sicht allerdings schuldig. Einen Anhaltspunkt, dass da trotzdem was dran sein könnte, liefert das zweite Album des Multiinstrumentalisten Helgi Hrafn Jonsson.
Man spürt die Krise an jeder Ecke, aber für die Kunst ist sie vielleicht gar nicht mal so schlecht, für die Seelen der Menschen auch nicht. Immerhin wird man auf das Wesentliche, das Tatsächliche zurück geworfen.
‘For The Rest Of My Childhood’, so der Titel der CD, bietet in 42 Minuten opulente Arrangements und eindrucksvolle Klanglandschaften. Besonders beeindruckt dabei die zumeist androgyn wirkende Stimme des 30jährigen Isländers, die hier wie ein zusätzliches Instrument fungiert. Das alles zusammen ergibt einen Sound, der Schleusen öffnet und uns tief hineintauchen läßt in unsere eigene Gefühlswelt. Da ist viel Platz für Tränen und Schwermut, genauso wie für Hoffnung und innere Zufriedenheit.
Das neue Album von Helgi Hrafn Jonsson ist für mich ein erster Höhepunkt des gerade begonnenen Herbstes.
Anspieltipps: Ashes Away; September; Waltz; This Solicitude; AM Radio Signal; Lay It Down
Erhältlich als mp3-Download:
… oder als CD:
Helgi Hrafn Jonsson ist demnächst auch live bei uns zu sehen.
Im Vorprogramm von Tina Dico:
21.10. Mannheim, Capitol
22.10. Köln, Kulturkirche
23.10. Recklinghausen, Arena
24.10. Worpswede, Music Hall
25.10. Flensburg, Max
27.10. Bochum, Bahnhof Langendreer
29.10. Freiburg, Jazzhaus
30.10. Koblenz, Café Hahn
31.10. Darmstadt, Centralstation
Eigene Tour:
25.11. München, 59 to 1
27.11. Köln, Studio 672
28.11. Hamburg, Prinzenbar
29.11. Berlin, Admiralspalast